Wie bei so vielen Hufbearbeitern begann auch bei mir alles mit einer großen Leidenschaft für Pferde – und das schon von klein auf. Zum Glück gab es in meiner Familie immer Pferde, sodass ich früh viel lernen durfte und bereits erste Einblicke in die Hufgesundheit bekam.
Nach dem Ende meiner Schulzeit und dem Kauf des Harzhofes (bei Wernigerode) durch meine Familie ließ mein erstes eigenes Pferd nicht lange auf sich warten: ein wunderschönes Paint Horse Hengstfohlen namens Dakota. Er war zudem unsere erste Nachzucht von unserer kleinen aber feinen Paint Horse Zucht. Heute ist Dakota ein stattlicher junger Wallach – und mein wohl größter Lehrmeister.
Durch ihn habe ich die Bedeutung gesunder Hufe hautnah erfahren. Gemeinsam nahmen wir an verschiedenen Hufkursen teil, unter anderem bei Anja Jäckl und Susanne Müller. Doch 2024 wurden wir mit einer Herausforderung konfrontiert, die viele Pferdemenschen fürchten: Hufrehe. Unser Weg war alles andere als geradlinig. Ein Schub folgte dem nächsten, viele Entscheidungen liefen rückblickend nicht ideal – bis ich den Entschluss fasste, selbst aktiv zu werden.
Ich begann, mich noch intensiver mit dem Thema Hufrehe auseinanderzusetzen, begann ab Februar 2025 meine Ausbildung zur Hufpflegerin am LTZ (methodenoffen & biomechanisch geschult), besuchte einen Hufrehe-Workshop der IFP Academy, nahm am Hufrehe-Kongress von Team Huf teil und vertiefte mein Wissen in zahlreichen Webinaren. Aus einer dringenden Notwendigkeit wurde eine echte Leidenschaft – und schließlich ein Beruf.
Dank konsequenter Umstellung und viel Geduld geht es Dakota heute deutlich besser, und wir genießen wieder gemeinsame Spaziergänge, ohne Sorgen um seine Hufe. Unsere Geschichte war der Anstoß, mich als Hufpflegerin im Nebenerwerb selbstständig zu machen – mit dem Ziel, Pferden und ihren Menschen zu helfen, rechtzeitig die richtigen Schritte zu gehen.
Wenn du das Gefühl hast, dein Pferd braucht huftechnisch einen neuen Weg –
ich gehe ihn gern mit euch.
Weiterbildungen
- Basisqualifikation Pferdezucht an der Kölner Pferdeakademie (2019)
- Hufkurs mit Anja Jäckel von "Hufe auf Trab" (März 2022)
- Fernstudium Reiten C-Lizenz bei der e-learning-Group (Sep.-Nov. 2022)
- Kurs "Fitte Faszien" von Stefanie Ruisinger (März-Nov. 2023)
- Hufkurse mit Susanne Müller von Huf und Schuh (1x Sep. 2023 & 1x März 2024)
- Euqitouch Fortbildung bei Katrin Lottes (März 2024)
- Kurs "naturnahe Fütterung" bei Sarah Ullrich (Feb.-April 2025)
- Beginn der Hufpfleger-Ausbildung am LTZ (Feb. 2025 bis voraussichtlich Nov. 2025)
- Hufreheworkshop inkl. Anfertigen von Rehepolstern beim IFP (März 2025)
- Hufrehe-Kongress von Team Huf (März 2025)
Außerdem nahm ich an mehreren Webinaren zu den Themen Hufbearbeitung, Hufrehe, Darmprobleme, EMS & IR und naturnahe Fütterung teil.
Meine Arbeit:
Seit Februar 2025 (bis voraussichtlich November 2025) befinde ich mich in der Ausbildung zur Hufpflegerin beim LTZ – einem Institut, das für eine methodenoffene, fundierte Hufbearbeitung steht. Dort lerne ich nicht „die eine Methode“, sondern vielmehr, jedes Pferd individuell zu betrachten: Die Bearbeitung richtet sich nach den biomechanischen Parametern des einzelnen Pferdes – also nach seiner Huf- und Gliedmaßenstellung, seinem Bewegungsapparat, seiner Nutzung, Haltung und seinem Gesamtzustand.
Ziel ist es, die Hufbalance zu fördern, die Hufkapselmechanik zu verbessern und die natürliche Funktion des Hufes bestmöglich zu unterstützen. Dabei orientiere ich mich an dem, was für dieses Pferd in dieser Situation sinnvoll ist – und nicht an einem festen Schema. Aspekte wie die Trachtenhöhe, der Zehenverlauf, der Strahlkontakt oder der Bewegungsablauf fließen immer mit in die Einschätzung ein.
Durch unsere kleine Paint Horse Zucht und den Harzhof bin ich den täglichen Umgang mit Pferden gewohnt – auch mit sehr unterschiedlichen Charaktertypen. Ich bearbeite Jährlinge ebenso wie ältere Pferde mit Gelenkproblemen, Arthrose oder Stoffwechselthemen. Gerade im Umgang mit Jungpferden und Senioren ist mir eine ruhige, pferdefreundliche Arbeitsweise besonders wichtig.
Mir liegt viel daran, gemeinsam mit den Pferdehalter:innen langfristige Lösungen zu finden – sei es bei Rehepferden, Umstellung auf Barhuf oder einfach zur Gesunderhaltung. Dabei ist für mich klar:
Die Bearbeitung am Huf ist kein isolierter Eingriff, sondern immer Teil eines größeren Ganzen.